Meine Nachbarn 1 – Einleitung

Nachbarn: Tom, Julia, Sabine und [R]ich[ard]Mein Frau Julia kam. Und wie! Sie lag auf ihrem Rücken, die Augen geschlossen und ihr Gesicht verzog sich teils zu einer geilen Grimasse, sodass ich vom Prinzip her nicht gewusst hätte, ob sie voller Schmerzen derart schrie oder aber vor begeisterter Ekstase. Die Art und Weise, wie ihre Muskeln meinen in ihr tobenden Stab umschlossen und abmelken wollten, sprach aber eindeutige Bände. »Oh ja – Tom. JAAAA! So – hör ja nicht auf!«Ich tauchte über sie, berührte ihre hart abstehenden Nippel mit meiner bereits verschwitzten Brust und fuhr hart und tief in sie ein.

Pendelte in ihr, empfand und ge­noss die enge Nässe und horchte auf das satte Schmatzen voller Begeisterung: Traumhaft, wie sie vibrierte, wie ihre Muskeln in süßen Krämpfen zuckten und mir genau diese so prägnante intime Massage weiter gaben. »Oh Tom – ja sooo … das ist soooooooo … gut!«Ich war so nahe dran, zu kommen, hielt mich aber noch zurück, dass ich die Zähne fletschte. So sehr wollte ich die­sen Höhepunkt gemeinsam mit ihr genießen, einfach fühlen wie ihre äußerste Ekstase mich wahrlich abmolk und sie überfließen hin zu meiner Lust.

Die Wellen und die Hitze in ihr über­rollten sie förmlich, sie röchelte, sie ver­drehte die Augen, richtete sich kurz auf und fiel dann in die zerknüllten Bettlaken zurück. Ihre Muskeln zuckten, als hät­te sie einen Anfall, was ja auch durchaus stimmte. Einen Anfall der süßesten Art, der mich noch erregter und wilder in sie eindringen ließ und ihre Orgasmen genoss, in denen ich mich hingab, ihr über­antwortete und meine Lust mit der ihren bis zur Vollendung vereinte.

Und in dem Moment fühlten auch wir beide, stöhnend, zitternd und kaum noch der Sprache fähig, wie ich mich Schub um Schub in ihr ergoss. Wie diese klebrige weiße Creme meines heißen Samens in ihre Weiblichkeit hinein spritzte: wie wir beide glaubten, zu riechen und bis zur letzten Zuckung genau fühlten, dass ich sie förm­lich über­schwemmte. Dass ich den Samen tief in ihr drinnen zu duftendem Schaum schlug, ehe ich ich auf ihr nieder brach.

Geilheit pur, Befriedigung bis zum Exzess. Wunderbar! Einfach unglaublich, wie sehr wir uns beide verausgabt und vereint hatten. Ich hielt Julia in meinen Armen, beide verschwitzt, be­geistert von dem erotischen Erlebnis, das wieder unser höchstes abverlangt hatte – und so wunderbar pochend und zuckend in uns nachhallte. Halb schlief sie schon, hinein gekuschelt in meine Arme, die ich wie einen Schutzpolster um sie geschlungen hatte. Ich aber war wach. HELLwach sogar. Nicht weil ich nach solch einer wunderbaren Anstrengung nicht auch müde war, sondern aus anderen Gründen, ganz banalen sogar.

Ich heiße nicht Tom!Mein Name ist Richard – also kaum zu verwechseln!Aber unser Nachbar – der heißt Thomas. Und all seine Freunde nennen ihn TOM!* * * * * * * * * * *Vor einigen Jahren waren wir in jenes neu errichtete Haus ge­zogen, wo wir jetzt noch als Nachbarn zu Tom und Sabine leben. Auch sie waren quasi von Anfang an ein­gezogen, ein paar Tage, nach­dem wir alles geschafft und übersiedelt hatten.

Wobei, Stich­wort »geschafft« – das war sehr relativ. Denn wer je übersiedelt ist, der weiß, dass ge­rade der Anfang ein Kampf gegen den Kom­promiss ist, wie lang man damit leben kann oder will. Und da war es gerade zu Beginn, diese paar Wochen, wo wir sogar die ersten in der neuen Siedlung waren, so logisch, dass wir ein­ander halfen. Ob das nun ein gegenseitiges Halten, He­ben oder Tragen war, das die Männer gemeinsam über­nahmen oder aber auch der Einfachheit halber, dass nur eine Familie für das Essen sorgte.

Meistens war damit ver­bunden, dass der eine oder die andere grillte und zum Feierabend dann noch das eine oder andere Bier getrunken wurde und wir den Tag in die Nacht hinüber ausklingen ließen. Es war besser, angenehmer und sinnvoller – und wir kamen einander natürlich recht nahe. Aber nein – nicht auf diese und jene Art und Weise, wie der Anfang der Ge­schichte ursprünglich anmuten lässt. Sonst hätte ich nicht recht viel von Gemeinsamkeiten sprechen können, was die beiden Familien und Nachbarn ver­band: Aber manchmal ist ja auch das Unterschiedliche, was eher Interesse weckt als die großen Gemeinsamkeiten.

So war ich eben Rechtsanwalt. Ein typischer Bürojob mit teils recht unregelmäßigen Zeiten, da ich manchmal zu Un­zeiten früh wohin fahren musste oder spät nach Hause kam, was sich auch durchaus auf meinen Status auswirkte. Nein, nicht dass ich einen Bauch vor mir her trug, aber es war doch recht eindeutig ein mehr an Bewegung zu er­ken­nen, das mir sicher nicht geschadet hätte, um sportlicher und trainierter zu wirken. Tom war diesbezüglich »natürlich« ganz anders, alleine auch schon wegen seines Berufes, der ihn prägte.

Bau­meister und vor allem eben Vorarbeiter am Bau, Übersicht über einen Bautrupp – und da war es keine Frage, dass er auch immer wieder Hand anlegte und nicht nur kon­trollierte. Ob das nun ein Pressluft­hammer mal war, den er bediente, oder aber einfach Dinge tragen, heben und ver­schieben – und vor allem stets an der frischen Luft: das merkte man ihm an. Eine wahrlich beneidenswerte Farbe und das alles ver­bun­den mit einer Statur, wo man ihn eher als Ringer oder Boxer in der unteren Schwergewichtsklasse eingeschätzt hätte.

195 war auch nicht gerade eine geringe Größe und wenn er somit fast satte 120 Kilo auf die Waage brachte, war das wohl bei seinen Muskeln ein recht guter Schnitt. Da war ich schon gut 10cm kleiner und zum Glück aber auch um vieles leichter, 90 meistens, Ten­denz jedoch leicht stei­gend, wenn ich ehrlich bin. Und Grund – schon zuvor erwähnt, letzt­lich einfach der Mangel an Zeit und dann der Mangel an Be­we­gung. Sabine, seine Frau, machte einen Job in der Art von Verkäuferin – selbst wenn das jetzt komisch klingen mag, aber so hatte ich das stets verstanden gehabt: Was auch immer damit gemeint sein konnte: Schönheitssalon, Kosmetik, Hairstyling und Co – da war alles irgendwie ver­treten und angeführt, wie ich eingangs gefragt Hatte.

De facto war es mir ja egal, was sie tat, sie wirkte aber damit sehr zufrieden. Und er, Tom eben, auch!Sabine jobte früher als Model, wie sie jünger war – und das war ihrem perfekt wirkenden Körper durchaus zu glau­ben. Sie war fast gleich groß wie ich und damit beinahe um einen Kopf größer als meine Frau. Die beiden wirkten schon wie ein gewisses klassisches Paar fast, keinesfalls nun die Andeutung im Sinne von die Schöne und das Biest damit meinend.

Letztere Bezeichnung nur dann, wenn er als Koloss von Mann galt, aber jedenfalls dennoch eine durchaus attraktive Erscheinung abgab. Aber ich war mir doch auch sicher, wenn er sich nicht rasierte, dann würde man ihn wohl in ein paar Tagen durchaus auch in den Bäu­men ver­muten …Meine Frau ist recht attraktiv, aber sicherlich nicht auf der Ebene eines Models – aber darum ging es ja auch nie und nimmer. Ihren Job in der Schule, Professorin und dann auch Direktorin, wie sie geworden war, vollzog sie aus Lei­denschaft, den Kindern etwas auch fürs Leben mitzugeben.

Sie war eher so klassisch im Sinne von der Frau-von-der-Nebentür, recht attraktiv, immer nett zu allen und be­strebt, helfen zu können. Vor allem dann, wenn sie sich heraus machte, war sie durchaus eine Schön­heit, der vielleicht der letzte Schliff an der einen oder anderen Kurve fehlte. Nur eben: alles war natürlich, was bei Sabine wohl nicht ganz der Fall sein mochte. Da wurde offenbar mit dem einen oder anderen Skalpell­schnitt, den man aber nicht sah, zu Zeiten ihrer Modeltätigkeit nachgeholfen wor­den.

Aber Stichwort, dass man den Schnitt nicht sah: so wie ich die eine oder andere Technik verstanden hatte, da würde man das bei den Brüsten ja nur aus nächster Nähe sehen, wo die feine Narbe genial versteckt wurde. Und das andere würde man wohl nur greifen können, ob Natur oder aber die Hilfe von Silikon zu solch einer wunderbaren Form geführt hatte. Und für beides gab es dann Voraussetzung, die ich nicht erfüllen konnte.

Im Minimum, sie nackt zu sehen – und das aus sehr geringer Entfernung und für den Silikontest: da war es unabdingbar, diese wunderbaren Brüste in die Hand zu nehmen und …Der langen Rede kurzer Sinn jedoch: beide hatte sich noch nicht ergeben und war auch bislang nicht wirklich ein Thema gewesen oder ein konkreter Wunsch. Ich entschloss, meine Frau nicht aufzuziehen, weil sie Toms Na­men ausgerechnet dann gesprochen hatte, wie sie ihren Höhepunkt herbei hechelte.

Komisch und der be­rühm­te reine Zufall war es nicht, denn ich hätte wohl nie daran gedacht, Sabine zu rufen, um den Vergleich herzu­stellen. Und nein – ich war auch nicht wirklich erregt oder empört darüber, dass ihr dieser Fauxpas widerfahren war. Ich war, wie sollte ich es wohl am besten titulieren: ich war ver­unsichert, noch nicht klar wissend, in welche Richtung hin ich denn am ehesten denken oder mutmaßen sollte. Ich schloss es eher aus, um ehrlich zu sein, dass sie mit Tom etwas hatte und mir un­treu war.

Die restlose Si­cher­heit dazu hatte ich nicht, aber das konn­te und wollte ich nicht so recht glauben. Eher dachte ich sehr wohl an Phantasie – bei ihr ja auch wie bei mir, ohne dass man dies schon als die echte Untreue oder gar den Betrug nun ti­tu­lieren musste. Auch als »straight guy« sozusagen, der nicht recht an solchen Phantasien zu Männern hing, musste ich einfach dennoch und ehrlich ge­stehen, dass Tom sicherlich jene Art von Körper hatte, von der eine Frau das eine oder andere Mal durchaus träumen musste.

Und – so verstand ich die Freiheit – sehr wohl, auch träumen durfte. Die reine phy­sische Größe von ihm hätte ich ja nie erreichen können – aber mit sehr viel mehr Disziplin und dann eben auch Zeitaufwand wäre ich wohl auch auf solch eine Kör­perform ge­kommen. Muskeln, die angegriffen oder wenigstens bestaunt wer­den wollten. Und dass das dann fast logischerweise auch den einen gar so besonderen Muskel betraf, hatte ich das eine oder andere Mal längst in der Dusche nach dem Sport feststellen können.

Nein, nicht dass da der Neid in mir dazu erwuchs, aber da gab es nichts zu beschönigen oder zu beschwichtigen. Während bei mir wohl eher der Standard und Durchschnitt herhalten musste, war bei ihm sicherlich die Aussage von wegen »hung like a horse« am ehesten anzu­wenden. Wenn das Ding bei Erregung logischerweise noch so im Ver­hältnis anwuchs wie mein Penis, dann war das schon an die berühmten 12 Inches heran kommend, oder aber bis knapp an das Knie herab.

Beeindruckend oder fast auch beängstigend – fast nicht vorstellbar, wie dieser Schlauch oder Hammer oder Schwanz eben von seiner Frau voll­kom­men aufgenommen werden konnte. Aber so weit ging meine Phantasie damals noch gar nicht. Also entsprechend seines Berufes war das eher schon eine andere Art von Presslufthammer, die er dann zwischen den Schenkeln trug und diesen mit kräftigen Stößen wohl einzusetzen wusste. Recht viel mehr hatte ich darüber nie nachgedacht, außer dass Sabine ja als Model sicherlich nicht unschuldig in die Ehe getreten war, was bei uns beiden auch nicht direkt der Fall war.

Die eine oder andere kleinere Episode davor mal ausgenommen, aber nichts von wegen großer und breiter Erfahrung mit anderen: das galt in jedem Fall für mich und auch Julia hatte das so angedeutet. Ganz recht wusste ich es ja nicht, aber was hätte es denn auch gebracht, über die nicht mehr änderbare Vergangenheit zu lamentieren. Es zählte doch weitaus eher, dass wir gut zusammen passten, einander wirklich liebten und dass und das Leben und die Liebe Spaß machte.

Kinder – ja, keine Frage: das war noch ein Thema, das offen war. Beide Mitte dreißig, ich schon eher vierzig, da stellte sich schon die Frage, ob es nicht berühmtermaßen an der Zeit war. Und als solches dann die nächste Frage, wann die Pille wohl abgesetzt werden sollte und wir es einfach darauf ankommen ließen. Um dies nur nicht zu verkrampfen, wie wir von befreundeten Ehepaaren her kannten und auch diversen andern Schilderungen, galt bei uns die Abmachung, dass das an Julia lag.

Sie würde mir gar nicht sagen, ob sie diese weißen Kügelchen nun noch nahm oder aber schon zu den kritischen Tagen vollkommen empfangsbereit war. Ein gewisses Prickeln, vor allem aber die Natürlichkeit wäre damit wohl garantiert. Und eines, so war ich mir sicher, war dann wohl heute auch gerade garantiert worden. Wenn sie jetzt ihren Eisprung hatte, weil sie gar so geil gewesen war – und die Art und Weise, wie ich sie förmlich überschwemmt hatte, das würde man dann wohl in neun Monaten spätestens entdeckt haben.

Aber sonst mal ehrlich: Ob ich unser Sexleben als groß­artig bezeichnen soll – ich muss zugeben, dass ich erst darüber inten­siver nachzudenken begann, als diese Stöh­nerei mit »TOM« begon­nen hatte. Ich hätte davor eher zu einem klaren JA tendiert, dann aber wurde ich doch nach­denklicher und versuchte, ehrlich zu mir zu sein, ohne daraus eine Dramatik zu entwickeln. Ja es war mir bekannt, dass meine Frau manchmal masturbierte – und das wusste ich nur deswegen, weil ich sie dereinst mal gefragt hatte.

Auch wenn sie ehrlich war, vielleicht zu impulsiv geant­wortet hatte, so war das schon OK. Aber sie schien sich darüber letztlich sogar zu schämen, sodass ich das Thema gar nicht mehr adres­sier­te. Um sicher zu gehen, hatte sie mir aber zugleich ver­si­chert, dass dies nicht an mir lag, dass sie gerne mit mir zu­sammen war und auch im Bett … aber ganz tief und im Inneren konnte ich ihr jetzt nicht mehr so vollkommen glau­ben.

Phantasien und Träume – die kamen doch nicht stets von ungefähr, Freud hin oder her … da gab es schon konkrete Anlässe, an dieses bei Tag zu denken und an jenes eben nicht. Als Lehrerin kam Julia üblicherweise sehr viel früher nach Hau­se als ich. Und da ich sie sonst dabei ja nie ge­se­hen oder überrascht hatte, so stellte ich mir durchaus vor, wie sie es sich dann selbst machte. Und das erregte mich – der Wahrheit die Ehre – selbst daran ganz besonders … und mir war in dem Moment fast egal, an wen sie dachte, solange es später im Bett bei uns doch so halbwegs ok ab­lief.

Julia lag wohl am Bett, eher sogar nur halbnackt als ganz nackt, damit sie rasch auf eine Klingel oder sonstige Störungen reagieren könnte. Aber ihre Beine wären weit gespreizt, kein Höschen natür­lich, vielleicht oder sogar nur diese halterlosen Strümpfe bis zu ihren Schenkeln hoch, von denen sie so wusste, dass ich das als beson­ders erotisch geil empfand. Und dann wären ihre Finger zwischen ihren Beinen vergraben, tanzten und schlugen und strei­chelten in ihrer Spalte und ihrer Klitoris, während sie die Augen ge­schlossen hielt, um noch intensiver alles zu genießen und fühlen, wie sie sich langsam zu ihrem Höhepunkt hin streichelte.

Und dann, so stellte ich es mir auch noch durchaus vor. Dann hätte sie wohl diese Tagesträume und Phantasie und vielleicht sogar auch Sehnsucht, dass es nun Tom wäre, der es ihr so richtig be­sorgte. Nicht mild und sanft und voller Liebe, wie es von mir her meistens kam, sondern so richtig: hart, heftig, derb, fast schon bru­tal und auch verbunden mit ordinären Worten, wie das am Bau ja wohl um vieles üblicher war als in der Juristerei und Kanzlei.

Presslufthammer eben gegen spitze Feder, sozusagen!Ein wenig stimmte mich das nachdenklich, aber auch um ehr­lich zu sein, ich wagte nicht, Julia auf das Umfeld des Themas an­zu­sprechen. Und von heute auf morgen mit gar dirty talk oder so im Bett zu kommen, war nicht recht meines. Eigentlich, wenn ich mich selbst analysierte, da hatte ich schon auch so meine komisch anmutenden Hem­mungen in gewisser Hinsicht. Das war zwar lächerlich und auch peinlich und ich hätte schon eher darüber das klären sollen … aber es gab dann wieder die berühmten wich­ti­geren Dinge in der Kanzlei … und das mit dem »TOM« Stöhnen kam nicht mehr vor.

Leider aber auch deswegen, weil die Ge­le­genheit dafür sich auf gerade ein Mal in der Woche eingependelt hat­te. Meist am Wochenende, samstags fast schon als Ritual, weil man sich zu Sonntag hin ausschlafen konnte. Das war schon verrückt, musste ich mir selbst eingestehen, denn ich wollte ja sicherlich genauso mehr wie sie. Aber irgend­wie ergab es sich dann doch nicht ganz, ich kam meistens zwei bis drei Mal unter der Woche so spät nach Hause, dass sie schon im Bett lag, manchmal sogar schon schlief.

Wenn sie mich verdächtigt hätte, eine Affäre zu haben, so schienen sich mir nun die Augen zu öffnen, dann konnte ich ihr das gar nicht verdenken. Aber das war es, Hand aufs Herz, ganz sicher nicht, sondern die Arbeit, die überhand nahm. Und wenn man schon Partner in einer großen Kanzlei war, dann war es auch klar, wer vorübergehend anfallende Belastungs­spitzen üblicherweise abdeckte. Diesmal war eben der Status des »Vorübergehens« schon ein wenig zu lang geworden, grenzwertig direkt, wie ich fühlte.

Dass diese Frequenz bei unseren Nachbarn anders war, konnte ich mir recht genau vorstellen – das hatte wohl auch damit zu tun, dass ich das eine oder andere Mal mir sehr sicher war, dieses typische und dumpfe Klopfen zu hören. Wie wenn ein Bett rhythmisch gegen die Wand gestoßen wurde, getrieben von den heftigen Schwüngen aus Toms Hüfte heraus. Seltener dachte ich auch einen Schrei zu hören: Sabine dann, kurz und spitz, wenn sie wohl kam.

Aber das war so halbwegs meine Phantasie, eher banal, ich weiß … Nicht eine, die mich länger beschäftigte oder aber dafür geeignet war und wäre, dass ich an solch ein Bild dachte, wenn ich Hand anlegte…Nicht viel später, vielleicht gerade mal zwei Wochen, kamen Tom und ich zur gleichen Zeit nach Hause. Früh für mich und spät für ihn – aber wir grinsten einander vor der Garage an: ich aus dem BMW und er mit einem Pickup truck, der auch vom ganzen Volumen her zu ihm passte.

Natürlich transportierte er da immer wieder das eine oder andere Baumaterial, aber ich hatte doch den Eindruck, dass er in einem Auto wie dem meinen fast beengt und hinein gedrückt wirken würde. Monster Truck hatte ich das Ding mal scherzhaft genannt – und er fand die Be­zeichnung durchaus passend. Wie sich heraus stellte, waren unsere Frauen offenbar sogar gemeinsam einkaufen gegangen, sodass es nahe­liegend war, dass wir zwei vorerst via Terrasse tratschten und er sodann meiner Einladung folgte.

Wir setzten uns bequem in die einladenden Polstersessel der überdachten Veranda und süffelten beide an einem kühlen Bier, wäh­rend die Sonne langsam unterging. Sakko und Krawatte hatte ich abgelegt, nicht aber die Hose und das Hemd, das ich aber aufknöpft hatte. Ein wenig peinlich fast, so hatte ich den Eindruck, dass sich da ein durchaus sichtbarer Ring um meine Hüften herum ab­zeichnete. Etwas, das in diesem Ausmaß sicherlich nicht im Vorjahr bereits hier gewesen war.

Und auch fühlte ich, dass die Hose verdammt eng war, also kritisch schon bald, dass ich nicht mehr hinein passte. Und der Gürtel war auch schon längst am letzten Loch – mehr als genug Alarm­signa­le, etwas zu tun!»Ich sollte wohl eher nicht ein Bier trinken!«, meinte ich und sah an mir herab. »Ich nehme zu – mehr und schneller als mir lieb ist!«»Naja – du solltest dann wohl eher ins Studio gehen. Fitness eben betreiben – auf die eine oder andere Art!«»Ja ich weiß.

Aber irgendwie schaffe ich das zeitlich einfach nicht! Da bist du von Glück gesegnet. Du musst das offenbar nicht mal versuchen oder eben … trainieren. «»Ja – das stimmt schon. In dem Sinn habe ich gute acht Stunden am Tag Fitness am Bau. Und im Sommer um einiges mehr!«»Naja – also ich wünschte da schon durchaus, so einen traumhaften Körper wie du zu haben! Da kann man schon neidisch werden!« – ich hatte den Satz einfach als ganz banale Aus­sage von mir gege­ben ohne sonderliche Hin­tergedanken.

Das von Julia – ja, stimmt, das schwirrte da schon irgendwie im Hinterkopf, aber das war doch kein Thema, das ich adressiert hätte. Mein Nachbar lachte. »Ja – ist schon ein guter Job und der Kör­per entsteht eben dabei fast wie von selbst. Aber – ich glaub schon, dass du nicht schwul bist … aber du phantasierst darüber? Über mich? – über meinen Körper?«Natürlich war es um einiges mehr im Scherz gedacht, schon klar.

Warum ich aber dann nachlegte und von dem sprach, das ich nicht mal mit Julia durchgegangen war, konnte ich nicht erklären. Soviel hatte ich noch gar nicht getrunken und imponieren vermochte ich damit ja wohl auch nicht sonderlich. »Nein nein – keine Sorge … das ist es ganz sicher nicht!«Und dann kam wohl die fatale Aussage, ohne dass ich mir viel Gedanken machte, wie es mir über die Lippen rutschte: »Aber Julia phantasiert über dich!«Kurze Stille.

Bei ihm – wie auch bei mir. Dann holte er tief Luft, setzte an seinem Bier an, trank aber nicht, son­dern ließ die Dose wieder sinken. »Was? Echt!? Hat sie dir das gesagt!?«Ich zögerte ein wenig. Aber warum sollte ich denn nicht bei der Wahrheit bleiben, sagte ich mir. Und wenn ich schon gefährlich am Rand des Fettnäpfchens tanzte, dann war es wohl leichter, mir merken zu können, was ich gesagt hatte. Eben – meine Wahrnehmung.

»Nein – und … Also ich hab dir das nie gesagt! Behalt es für dich!. Aber unlängst schrie sie deinen Namen. Nicht nur einmal, sondern … und in einer naja mehr als sehr eindeutigen Situation… du kannst dir schon denken!«Er lachte erneut auf, nicht peinlich berührt oder irgend­wie in Rich­tung einer Rechtfertigung gedrängt, auch nicht unbedingt als Macho, was ich fast erwartet hätte. Natürlich schmunzelte er, aber nicht so, dass in mir Wut, Eifersucht oder was auch immer aufgebraust hätte.

»Also ich nehme an, ich sollte mich … geehrt fühlen«»Nun denn – es ist wohl kaum eine Beleidigung!«, ver­suchte ich so ruhig wie möglich zu bleiben. Ich war noch nie in solch einer Situation gewesen. Bei ihm könnte ich mir schon eher so was vorstellen, ohne dafür Beweis oder Begründung aufweisen zu können. Irgendwie war er wohl der Typ dafür, sagte ich mir. Und eines noch, was ich bislang nicht erwähnt habe, weil es ja letztlich nicht von Belangen ist.

Er ist schwarz – nicht wie die Nacht, aber doch sehr eindeutig nicht weiß, wenn man mit dieser Formulierung nun der formal korrekten Aus­drucksweise der »GrünInnen« genügen kann. Und – man muss ja nur ins Internet hinein blicken auf so halbwegs einschlägige Seiten: die Phantasie von wegen BBC, nun nicht mal als der britische Rundfunk gemeint und weiße Frau … die hat es in sich. Fast immer noch verbun­den mit den cuckold-Aspekten obendrein. Nur nein, an solches dachte ich selbst ganz sicher nicht!»Es tut mir leid, aber Sabine hat deinen Namen bisher noch nie­mals geschrien … dabei eben! Ich denke, darüber phantasiert sie bei dir nicht wirklich.

Aber sie redet und spricht sehr gerne mit dir!«»Warum?«, wurde ich neugierig, was diese Aussage wohl bedeuten konnte. Oder wollte er geschickt von dem Thema ablenken, das ich ja aufs Tapet gebracht hatte. Das konnte ich verstehen, weil es ja am Rande der Peinlichkeit war, so wie wir hier wandelten. »Naja, Model hin und her, sie hat aber eben doch einen höheren Ab­schluss als ich allemal. Und manchmal bin ich wohl nicht so recht gesprächig oder der wahre Typ für die gewissen anderen Stunden.

Na du weißt schon, gescheit daher reden und so eben, Geschichten erzählen, Episoden und der­gleichen mehr zum besten geben!«Er tat sich schwer, die richtigen Worte zu finden. Das war offenkundig. Wenn es um Dinge am Bau ging, da war die Sprache kurz, prägnant und hart. Teils auch ordinär und tiefer Dialekt – und das waren aber Sprechweisen, die er in unserer Gegenwart niemals durchblicken ließ. »Wenn wir alle zusammen sitzen, dann genießt sie diese intellektuelle Stimulierung, die von dir ausgeht!«, fügt er hinzu und machte mich fast platt.

»Oh – also ich nehme an, das ist ein Lob auf seine Art und Weise!«, gab ich von mir und grinste über die For­mu­lierung von wegen »intellektuelle Stimulierung«. Die stammte sicherlich original aus dem Mund seiner Frau. Er hätte das wohl recht anders und deftiger formuliert, dass meine Worte sie aufgeilten … aber eben in anderem Sinne gemeint. Ich runzelte ein wenig die Stirne. Ja die Botschaft hatte ich schon verstanden und auch der Glaube fehlte mir nicht: nur was damit jetzt anfangen, dröhnte es in meinem Kopf.

Aber das musste bei ihm ja anhand meiner Aussage bezüglich Julia auch so sein, dachte ich mir. »Ich denke, du solltest mal mit ihr fortgehen!«, schlug er vor. Für mich kam dieser Vorschlag beinahe wie aus hei­te­rem Himmel, aber für ihn schien das gar nicht so aus der Welt zu sein. Ich war mir nicht sehr sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. Was meinte er denn da wirklich oder war ihm der Hinweis, an was meine Frau manchmal beim Sex dachte, quasi in den Kopf gestiegen, selbst wenn das unfair war und ich ja begonnen hatte.

»Du meinst jetzt – ausgehen, so wie ein Date leicht oder …?«Warum ich diesen einen Schritt nach vor wagte, konnte ich nicht begründen. Und ja, ich fühlte an diesem Abend diese gefährliche Leichtigkeit des Seins in mir. Ich war zu Dingen bereit, die ich gar nicht präzise erklären hätte können, warum ich so anders agierte als sonst. Ich war nicht der vorsichtige Advokat, der seine Meinung erst ganz zuletzt im Plädoyer einbrachte und davor mit gewissen Win­kelzügen herum agierte.

Es war mehr dieses Gefühl in meiner Magengrube und ein wenig darunter. Die Vorstufe zu einer Erregung und als wäre es ein Rollenspiel, das ich begann und dabei dachte, sowohl das Stück als auch die Rollen zu kennen. Ob ich aber die Hauptperson sein sollte oder nur Statist, ge­schweige denn ob wir auch den unklaren Vorgaben über­haupt folgen könnten, das lag total in den Sternen. »Na ja, eher in Hinblick auf Abendessen und Kon­ver­sation.

Kultur davor oder danach eben – das meine ich eher mit einem Date, wenn es eben so genannt werden soll. Weniger hab ich jetzt daran gedacht, dass das dann daheim enden soll. Daheim schon, wir sind ja Nachbarn – aber jeder in seinem Bettchen eben. Na – also du weißt schon!«Ich nickte und musste mich fast mit der Frage revan­chieren, auch wenn ich dort den Begriff »date« sehr nahe an dem eigent­liche »date« vermutete, ohne das jetzt arti­kulieren zu wollen.

Ich formulierte es dann aber neutraler, auch wenn ich mir sicher war, dass er es ohnehin so inter­pretieren würde, wie er gerade wollte. »Und Julia? Würdest du mit ihr ausgehen wollen?«»Naja – es klingt ja, dass sie das durchaus möchte, nicht wahr?«, lenkte er ein wenig ab. Und doch war das wohl letztlich auch ein klares Ja!»Nun denn – es schaut mehr als ein wenig aus, wie eine gewisse Art von Phantasie, die sich da erfüllen kann«, meinte ich und fügte zur Klarstellung dann doch hinzu.

»Also ein kleines Stücklein Phan­tasie eben nur …«Er grinste, aber nicht dreckig, sondern wohl eher nach­denklich, wie ich vor einiger Zeit schon gewesen war. Was war denn vom berühmten Prinzip her dabei. Wir kannten einander schon so lange, dass das ja fast normal sein konnte, selbst wenn es einzeln bislang noch nicht gewesen war. Zu viert waren wir auch schon auf Urlaub gewesen oder in einer Stripbar und dergleichen auch. Nein, nicht in einem Swingerclub, um es ganz eindeutig richtig zu stellen: so hätte ich die beiden auch nicht eingeschätzt.

Und für uns traf das auch nicht zu. Ganz ehrlich, ich hätte mich in dieser Hinsicht fast nicht getraut und nach gar so anonymer Abwechslung und Aufgeilung stand es mir auch nicht unbedingt. »Also ich mach das nur, wenn du Sabine mit nimmst, also ausführst – na du weißt schon. Lass uns beide Mädels damit beglücken eben!«»Also ich würde Sabine gerne ausführen. Nicht nur, weil ich sie glücklich machen will in dem Sinn, sondern weil ich echt gerne mit ihr zusammen bin.

Neutral zusammen, also ihre Gegenwart und ihren Witz wirklich genieße. «Dann wagte ich ein wenig mehr mich vor, aber es war ja nur ein Gespräch, das mit zahlreichen Komplimenten ge­spickt war. »Und ein Genuss für die Augen ist sie jedenfalls. Eine wahre Augenweide, also … alleine das ist schon wie eine Belohnung für mich, wenn die andern sich wohl denken, wir gehören zusammen. Aber du weißt schon …«»Na na – jetzt red doch nicht so herum, das ist schon ok!«, nickte mir ihr Mann zu.

»Überhaupt keine Frage, sie braucht ihren Körper nicht zu verstecken. Ganz im Gegen­teil – du solltest sie mal nackt sehen!«Dann trank er einen Schluck, rülpste, was sich für ihn ja durchaus als normal anfühlte und korrigierte mit einer lachenden Drohung, wie auch immer ernst gemeint sie verstanden werden sollte. »Das heißt natürlich NEIN – du solltest sie sicherlich nicht nackt sehen, denn dann …«Er machte aber nicht die Art von Handbewegung, die ich nun im Sinne von »Rübe ab, Kopf ab, alles ab« erwartet hätte.

Es war wohl wie ein weiterer Scherz gedacht. Ich lachte. »Also irgendwie glaube ich ja gar nichts, dass sie mir es erlauben würde, dass ich sie nackt sehe …«Dass der Gedanke sehr anregend und reizend war, musste ich ihm ja nicht gestehen. Er ahnte es ja wohl und das war sicherlich nicht nur bei mir der Fall, dass eine gehörige Faszination von ihr ausging. »Also wenn du es schaffst, dass sie es tut … du bist eingeladen!«»Was? Wirklich, jetzt – quasi ernst gemeint? Du hättest nichts dagegen?«, fragte ich nach, auch wenn es doch grotesk war, hier nach zuhaken.

Es gehörte sich nicht, wie man in den guten Kreisen zu sagen pflegte. »Also ganz ehrlich – ich bin mir nicht sicher, ob ich ge­rade ehr­lich war. Aber wenn du sie überreden kannst, aus ihren Kleidern zu steigen, dann … ja dann genieße den gei­len Anblick ihres wirklich perfekten nackten Körpers!«Ich wunderte mich gerade doch sehr, welche Wendung ein gar so harmloses Gespräch über einem Bier begonnen hatte, als sich die Garagentür gerade öffnete.

Unsere beiden Frauen waren zurück gekehrt und wie eben die besten alten Freun­dinnen gemeinsam unterwegs gewesen. Wenn die nur den Hauch einer Ahnung hätte, in was wir beide sie da mal theoretisch hinein gezogen hatten!Einen Augenblick später waren sie auch schon auf der Veranda, hatten uns dort wohl lachen und reden gehört – hoffentlich nicht zu genau, dachten wir beide … und schon gesellten sie sich zu uns. Eine jede hatte ein Glas Wein in ihren Händen und sie lächelten uns schon aus der Ferne zu.

Eine jede wohl auf ihren Mann hin, das verstand sich wie von selbst. Ich aber war mir sicher, dass die Blicke der Männer der jeweils anderen Frau galten. Sicher konnte ich natürlich nur bei mir sein. Aber nach all dem, was wir angedeutet, gesprochen und selbst wohl dazu phantasiert hatten, da war im Moment die jeweilige Partnerin des anderen wohl unter ein anderes Licht ge­stellt. Nach der Andeutung und Diskussion über Sabines Körper und ihrer Nacktheit, konnte ich mir nicht helfen, als in dem Moment in mir das Bild entstehen zu lassen, wie sie wohl nun ohne Kleider hier stehen oder gehen würde.

Wobei ich schon sagen musste, dass ihr Modeldasein ja immer noch zu erkennen war: Zuerst ihr Gang. Leicht federnd, gleitender Auftritt, ein leicht betont schwankender Po und auch ihre Brüste: ich hatte den Eindruck, sie konnte jederzeit kontrollieren, ob sie stabil sein sollten, oder aber schaukeln oder gar heftig hin und her schlingern. Und dann natürlich die Art von Kleidung, die sie trug, war immer besonders frech geschnitten. Eng manchmal, dann wieder mit weiten Einblicken und immer mit einer ge­wissen Intention, wohin denn die Blicke gelenkt werden sollten.

Kurzum: sie war sexy, adrett und frech gekleidet. Ein Pfiff, der auf den Lippen fast erstarrte, aber sie war schon – ja ganz sicher: eine Augenweide. Und das ohne Kleider, nackt … das hätte dann noch mehr Wirkung auf die Schwellung zwischen meinen Lenden gehabt. Ich stellte fest, dass ihre Brüste größer waren, als ich sie in Erin­nerung hatte: etwas, das mir sehr lag, vor allem wenn ich an wei­teres dachte, was ich damit am liebsten anstellte.

Wirklich nette Orangen schon oder kleine Melo­nen, die sie da wohl pro­por­tioniert fast immer in einem BH verstecken musste, weil sie sonst wohl zu sehr geschwun­gen hätten. Und wenn sie gar besonders schaukeln und schlingern würden, das trieb mir ein geiles Lächeln auf die Wange und ein wenig mehr Blut zwischen meine Lenden. Ihre Hose lag eng an, kurze Hose, hot pants im wahrsten Sinn des Wortes. Und dadurch kam die Form ihres Pos so nahe dem herüber, wie er wohl auch ohne Stoff sich darbieten würde.

Rund, um die feine Spur zu groß, würde sie sagen – aber das war schon das, was man als Mann wollte und brauchte. Keine Knochengerüste, sondern etwas, das was her gab, wo man sich anhalten konnte und keine blau­en Flecken holte, wenn man dagegen stieß. Und dann eben ihre Beine – eine Perfektion an und für sich. Eine Augenweide, lang und schlank oder besser ge­sagt so mus­ku­lös geformt, dass sie die Augen eines jeden Mannes wie Magneten dort­hin lenkten.

Wohl in eben jener Reihenfolge – Beine, dann Hintern und dann die Brüste und zuletzt dann wohl ins Gesicht, die Lippen und auf die Haare. Zur Abrundung des Bildes ein perfekter Haarschnitt: lange Haare, weit über die Schulter herab fallend und wallend. Ein dunkles Blond, das schillerte und funkelte. Ich musste mich zusammen nehmen, auf dass meine Ge­danken auch nicht annähernd so interpretiert werden konnten wie sie in mir frei herum schwirrten. Und ich musste wohl auch vermeiden, Tom näher in seine Augen zu sehen, weil ich mir sicher war, dass er an sehr ähnliches dachte.

Nein, nicht von seiner Frau, sondern eben von MEINER – so wie ich ja die Rutsche dazu gelegt hatte. Unbewusst und ungewollt, musste ich immer noch für meine eigene innere Rechtfertigung sagen. Aber mehr noch – ich war mir auch sicher, dass meine Frau an sehr ähnliches dachte. Nicht von mir oder Sabine, sondern wiederum von Tom. Wenn sie schon beim Sex und im Bett und dann, wenn sie so heftig kam, seinen Namen manchmal heraus brüllte … dann … dann durfte mich das nicht wundern.

Wenn ich ihr zulächelte, dann schien sie sich nichts da­von anmerken zu lassen. So wie ich ja auch meine Gedan­ken in jedem Fall zu kaschieren versuchte, wenn ich mit Sabine redete … und es ergab sich einfach, dass wir wieder frei und unbeschwert plauderten, ohne dass ich zu sehr von dem Gedanken abgelenkt wurde, dass sie nackt neben mir saß. Oder dass ich daran dachte, dass meine Frau sicher schon seit längerer Zeit diese Gedanken hegte.

Ein wenig prüfte ich aus den Augenwinkeln heraus, wie Tom reagierte: auf sie, auf mich, auf das Bewusstsein, dass da so einiges im Gebälk knisterte. Aber entweder war er schon müde von der Arbeit, oder aber er war perfekter Pokerspieler in solchen Angele­gen­heiten. Ich hätte nicht erkennen können, dass seine Augen meine Frau genau so entkleideten und schon gar nicht hätte ich eine Bestätigung gefunden, dass die beiden das auch schon real gemacht hatten.

Oder in anderen Worten, ich war mir schon recht sicher, dass die beiden nichts miteinander hatten. Und Sabine und ich – nein, da war auch nichts. Sicher nichts, denn das hätte ich ja am meisten wissen müssen!Schließlich heiße ich ja Richard – und nicht TOM!.



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