Die Strandmieze

Ein paar kleine Steine und etwas Sand kullerten vom Abhang der Steilküste zu ihm herunter. Ulli blickte unwirsch nach oben. Wie so oft, wenn er seine Ruhe haben wollte, besuchte er diesen kleinen versteckten Strand, den sonst keiner zu kennen schien. Er wollte seine Geschichte zuende schreiben und ließ sich an “seinem“ Privat-Strand nur ungern stören.

Der Störenfried war eine Sie, zirka Mitte Dreißig, normale Figur, in Jeans und über der Schulter hing eine Korbtasche. Sie nickte freundlich zu Ulli herüber, strich ihre schulterlangen roten Locken aus der Stirn und verzog sich 20 Meter weiter an andere Ende der kleinen Bucht. Ulli grunzte zufrieden und schrieb konzentriert weiter.
“Entschuldigen Sie bitte!“ Ein Schatten fiel über Ulli. “Hätten Sie wohl Feuer für mich?“Er schrak hoch. “Ja, wie? Ach so, ja, Feuer!“.

In Gedanken noch bei seinem Text kramte er in seiner Tasche nach dem Feuerzeug und blinzelte nach oben.
Mitten aus vielen kleinen Lachfalten und unzähligen Sommersproßen strahlten zwei graue Augen fragend zu ihm herunter und die vorgestreckte Hand mit der Zigarette unterstrich diese Bitte.
“Hier!“ Er reichte ihr das Feuerzeug. “Machen Sie lieber selber,“ er bewegte seine Hand in der Luft hin und her, “der Wind …“Sie nickte und Sekunden später flatterte graublauer Rauch mit dem Wind davon. “Danke!“Verträumt blickte Ulli auf das bunte Badetuch um ihre Hüften, das jetzt langsam von ihm fortwackelte.

Er wiegte seinen Kopf im Takt mit. “Nett!“So sehr er sich auch anstrengte, seine Gedanken kamen nicht mehr in seinen Text, wehten über den flimmernden Sand, hin zu Sommersprossen, Lachfalten, grauen Augen und roten Locken. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er zu ihr hinüberblickte und innerlich flehte, sie möge doch bitte noch eine Zigarette rauchen. Er ärgerte sich über sich, fiel mit einem lauten Seufzer auf seine Strandmatte und schloß die Augen.
“Darf ich Sie nochmal stören?“Ulli schreckte erneut hoch und griff nach dem Feuerzeug.

“Nein, diesmal kein Feuer.“ Sie streckte ihm lachend einen Fotoapparat hin. “Könnten Sie ein paar Aufnahmen von mir schießen, bitte?“Wieder strahlte sie ihn an, aber nicht fragend, sondern einfach nur lieb. Er konnte nur noch ja sagen. Sie erklärte ihm kurz die Kamera und Ulli schoß drauflos. Einklein wenig wie Südsee, dachte er, als er das bunte Tuch um die Hüften im Sucher sah. Das rosafarbene Top auf ihrem Oberkörper sah eher aus wie Unterwäsche, wie ein Body, nicht wie ein Badeanzug. Zu transparent, zu viel Spitze. Zwei kleine dunkle Kreise schimmerten durch das dünne Gewebe im Büstenteil.

“Wofür brauchen Sie die Fotos?“, fragte er und spannte nach.
“Ich habe einen Brieffreund in Australien, damit der endlich weiß, wie ich aussehe. Geben Sie eine Zigarette aus?“Ulli hielt ihr die Schachtel hin. “Ich heiße Ulli, wollen wir uns nicht duzen?“Sie inhalierte tief und nickte. “Gerne! Ich bin Birgit.““Einen Brieffreund?“ Ulli wollte mehr über sein sympathisches Gegenüber wissen. “Hat er nach den Aufnahmen gefragt?““Ja, aber er will auch andere haben, nicht so bedeckte.“ Birgit wurde ernst. “Aber das will ich nicht.““Wieso denn nicht?“ Jetzt musterte er ihren Body doch sehr intensiv und schaute keck auf ihr Top.
“Du hast doch alles am richtigen Fleck“, rutschte es ihm spontan heraus. Er biß sich auf die Zunge und wollte sich entschuldigen.

“Meinst du?“, kam sie ihm mit hochgezogenen Augenbrauen zuvor, streckte ihre Schultern nach hinten, blickte nach unten und strich über die rosa Spitze.
“Ja! Ich meine nicht nur, ich weiß es!“ Ulli spürte den richtigen Zeitpunkt und der war jetzt! “Laß es uns versuchen. Es ist dein Film und du kannst später selber entscheiden, was du willst.“Sie schaute ihn ungläubig an und fing an zu grinsen. “Du meinst, ich soll? Hier? Jetzt? Und wenn jemand kommt?““Es kommt schon keiner! Mach einfach!“. Er hob die Kamera an sein Auge. Birgit grinste immer noch unsicher und schaute vorsichtshalber hoch auf die Klippe.

Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper, sie beugte sich vor der Linse, schlich auf Zehenspitzen ein paar Schritte zurück, strich von den Hüften mit ihren Händen nach oben und drückte ihre Büste nach vorn. Ihr Gesicht jetzt frivol, lockend, zu allem bereit. Fast hätte Ulli versäumt auszulösen.
“Ja, gut so! Weiter!“Er hockte sich hin, legte sich in den Sand, rollte unter sie und kam sich vor wie der heißeste Fotograf zwischen Flensburg und Starnberg. Birgit tanzte um ihn herum, drehte sich, saß, ließ das Badtuch liegen, gab der 50mm Linse häppchenweise Futter.

Mal fiel der linke Träger, mal der rechte, keck wackelte sie ohne Oberteil über den Sand, hoppste zwischen den auslaufenden Schaumkronen im Wasser, tauchte unter und stand plötzlich anziehend entblößt vor ihrem Fotografen: Der dünne Stoff ihres Bodies klebte wie eine zweite Haut an ihrem Körper.
Ulli riß seine Augen weit auf. Sein Zeigefinger stand steif über dem Auslöser. Er senkte die Kamera.
Birgit schmunzelte. “Bist du fertig?“Er schaute auf den Apparat in seiner Hand. “Nein, aber gleich.““Na gut.“

Birgit kam auf ihn zu und hockte sich kurz vor ihm ins seichte Wasser. “Dann mach aber auch!“Begeistert sah er auf die Frau zu seinen Füßen, ihren leicht geöffneten Mund, ihre wissenden Augen und wußte, sie würde ihm alles geben. Plötzlich fühlte er, wie es naß von seiner Hose an seinen nackten Beinen hinunterlief.
“Wirst du wohl!“Birgit schaufelte noch eine Hand voll Wasser auf seine Badehose. Ulli drückte schnell noch zweimal ab und suchte dann flink das Weite bevor sie ihn zu sich in die Fluten ziehen würde.



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